Heute mal ein Beitrag an die Sanierer unter Euch. Nicht jeder baut selbst, so manch einer kauft sich ein altes Haus und saniert dieses dann. Grundsätzlich nicht weniger Arbeit, manchmal sogar wesentlich mehr, als man erwartet. Da sind wir dann wieder beim Thema Häuslbauer und Hinterholz 8 😉
Doch nun zu den Facts – mit welchen Materialien ist zu rechnen, wenn man alten Bestand erwirbt und sanieren möchte?
- Alte Bauernhäuser, die ein paar hundert Jahre auf dem Buckel haben, sind meist als Stein gebaut, was aber regional unterschiedlich ist und auch unterschiedlich nach Stadtnähe. Fachwerkhäuser zum Beispiel sind zum Teil bereits mit Ziegeln gebaut. Auch Holz spielt eine tragende Rolle, im wahrsten Sinn des Wortes.
- Die klassischen Jahrhundertwendebauten im städtischen Raum sind aus massivem Mauerwerk, also Steinen und Ziegeln gebaut, mit Holzbalkendecken und auch bereits Stahlträgerdecken, letzteres meist über dem Kellergeschoß. Häuser aus dieser Zeit, die man auf dem Land entdeckt, sind im besten Falle Ziegelbauten, ein guter Punkt.
- Nachkriegsbauten sind in einer Zeit größter Materialknappheit errichtet worden, hier weiß man wirklich selten, was verbaut wurde. Steine, Ziegel, Schutt, alles kam zum Einsatz. Ein Haus aus dieser Zeit mag wirklich sehr genau inspiziert werden, denn die Sanierungskosten können ins Unermessliche gehen.
- Besser sieht es da schon mit den Bauten ab den 1960ern aus. Ziegel war in, genauso auch Beton. Beton hat im Lauf der vergangenen Jahrzehnte im Bau immer mehr an Bedeutung gewonnen. Auch wenn man denkt, dass Beton ein Material für die Ewigkeit ist, gilt es, hier einige Dinge zu beachten.
Von der Haussanierung zur Betonsanierung
Die meisten Herausforderungen beim Sanieren eines alten Hauses bieten die Isolierung und die Installationen. Bei Häusern ab den 1969ern ist es ein wenig einfacher als bei sehr alten Bauten, einen Sanierungsplan zu entwickeln, der auch mit der nicht so dicken Brieftasche umzusetzen ist. Neue Fenster und eine Sanierung der Außenwände sind aber unbedingt nötig, um die Heizkosten nicht explodieren zu lassen. Bei Häusern, die 150 Jahre und älter sind, vor allem bei alten Bauernhäusern, ist das Austauschen der Fenster meist ein Riesenthema. Der Grund dafür ist, dass die alten Kastenfenster bewusst nicht ganz dicht eingebaut wurden, um eine ständige Durchlüftung zu gewährleisten. Werden diese Kastenfenster einfach durch moderne Fenster ersetzt, so kann es in den Räumen zu Schimmelbildung kommen, hier gehört also ein absoluter Profi ran!
Wer meint, dass Bauten aus Beton generell einfacher zu sanieren sind, dem sei gesagt: Beton ist ein Werkstoff für die Ewigkeit, so viel ist klar. Doch es kann durchaus sein, dass auch eine Betonsanierung notwendig ist. Denn Beton wurde früher nun einmal anders verarbeitet als heute. Vor allem Beton in Räumen, die nicht ganz trocken sind, was bei alten Häusern in den Kellerräumen durchaus vorkommen kann, leidet und kann im schlimmsten Fall von Betonfraß befallen sein. Die gute Nachricht: Eine Sanierung ist möglich, diese wird von einem Profi vorgenommen, der den Beton nach der Sanierung versiegelt, um weitere Schäden zu vermeiden.
Grundsätzlich also können alle Bestandsmaterialien alter Häuser saniert werden. Dennoch lohnt es sich, vor dem Kauf einige Profis zu befragen, um dann schlimme Überraschungen zu vermeiden.